3 Tipps wie Du alleine sicher & entspannt wandern gehst

Die erste Tagestour oder Hüttenwanderung alleine

In diesem Bergsommer hatte ich nach 40 Jahren Erfahrung beim Wandern eine Premiere: ich war zum ersten Mal alleine auf Hüttentour. Tagestouren mache ich seit fast 20 Jahren alleine.
Warum also hat es mit der Hüttentour solange gedauert?

Der Plan für eine kurze Tour mit 2-3 Übernachtungen stand schon lange – nur aufraffen konnte ich mich nicht so richtig. Irgendwie hatte ich Hemmungen davor, alleine auf der Hütte zu sein, mich vielleicht zu langweilen oder komische Blicke zu spüren, wenn ich alleine am Tisch sitze. Vor dem Alleinsein unterwegs hatte ich keine Angst, das kannte ich und wusste genau, welche Sicherheitsvorkehrungen ich treffen konnte.

Waren meine Sorgen begründet? Das verrate ich Dir am Ende, zuerst jedoch die 3 besten Tipps, wie Du sicher und entspannt alleine wandern gehst. Diese Tipps gelten selbstverständlich für alle Geschlechter!

1. Vorbereitung, Vorbereitung und Vorbereitung für Deine Wanderung allein

Vorbereitung auf eine Wanderung ist immer wichtig. Dies gilt umso mehr, wenn Du alleine unterwegs bist. Du musst alleine tragen, alleine entscheiden und das kann zu Stress führen. Informiere Dich daher vor Deiner Wanderung alleine über:

  • das Wandergebiet (welche Art von Gebirge, Talorte, Seilbahnen, Hüttendichte, Frequentierung durch Wanderer etc.)
  • die Schwierigkeiten und Anforderungen der Tour
  • notwendige Ausrüstung und Verpflegung – der Rucksack und die Verantwortung liegen allein auf Deinen Schultern!
  • die Hütten
  • die Wettervorhersage
  • Notrufnummern, nimm ein geladenes Handy und 1. Hilfe Set mit

Überlege Dir auch einen Plan B für schlechtes Wetter oder andere Umstände, wenn Du z. B. krank wirst. Deine erste Solo-Wanderung sollte Deinem Können entsprechen und keine Tour sein, bei der Du technisch und/oder konditionell voll ans Limit gehst. Achte darauf, dass Du keine Route in totaler Einsamkeit wählst.

2. Information & Kommunikation auf Deiner Solo-Wanderung

  • Informiere Freunde oder Familie über deine Tour: Start- und Endpunkte, Etappen und Hütten. Falls möglich, melde Dich zwischendurch und gib eine Schätzung ab, bis wann Du spätestens am Endpunkt sein möchtest.
  • Trage Dich in Hütten- und Gipfelbüchern ein, damit man im Fall der Fälle Deine Route nachvollziehen kann.

3. Unterwegs & auf der Hütte bei Deiner Solo-Wanderung

  • Gehe nicht an Deine absolute Belastungsgrenze, mache Pausen und minimiere Risiken.
  • Schließ Dich unterwegs anderen an, wenn Du Dich wohler fühlst.
  • Auf den Hütten ist man unter Gleichgesinnten. Beim Blick in Karten oder Apps kommt man schnell ins Gespräch und findet Anschluss – wenn man das möchte.

Du möchtest Dich langsam an das Thema alleine wandern (als Frau) herantasten?

Dann starte mit einer Tageswanderung allein, am besten in einem Gebiet oder sogar auf einer Tour, die Du schon kennst. Somit ist der Stressfaktor „Orientierung & Verlaufen“ schon mal deutlich geringer.

Genieße das Alleinsein am Berg!

Zurück zu der Frage, ob meine Hemmungen vor der Mehrtagestour alleine begründet waren: Ein ganz klares NEIN! Ich habe es sehr genossen und mich gefragt, warum ich so lange gezögert habe.
Ich habe unterwegs und auf den Hütten nette Leute getroffen, mit denen ich ein Stück gelaufen oder zusammengesessen bin. Niemand hat mich komisch angesehen. Im Gegenteil – ein paar Mal habe ich gehört „Oh alleine (als Frau), das würde ich mich nicht trauen“ oder „Das würde ich auch gerne mal machen“.

Finde Deinen eigenen Rhythmus beim Wandern.  Mache Pausen und Fotos, wann & wo Du möchtest (aber Achtung: Zeitplan nicht vergessen). Freue Dich über die Stille, hab keine Angst davor. Und wenn doch, ich kann Dir zeigen, wie Du mit der Angst umgehst. Melde Dich für ein Beratungsgespräch bei mir. Wir klären zusammen, mit welchem individuellen Programm ich Dich unterstützen kann.

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