In 3 Schritten Risiken beim Wandern minimieren

Wie kannst Du Risiken und Gefahren beim Wandern erkennen und minimieren? Hier erkläre ich Dir, mit welchen 3 Schritten Dir das ganz einfach gelingt. Dabei ist es egal, ob Du als Solo-Wanderer, in der Gruppe, auf Tagestour oder auf Alpenüberquerung bist.

1. Vorbereitung von Wanderungen

In meinem Beitrag Die 3 größten Gefahren beim Wandern habe ich geschrieben, dass unsere körperliche Verfassung das größte Risiko beim Wandern darstellt. Somit ist körperliches Training auch der erste Tipp zur Vorbereitung – speziell für anspruchsvollere und / oder längere Touren wie Alpenüberquerungen. Kondition, Koordination und Gehtechnik sind die Ansatzpunkte für Dein Training. Alternativ kann man auch die Tour passend zur körperlichen Verfassung auswählen. In beiden Fällen ist eine ehrliche, kritische Selbsteinschätzung nötig.

Auch die Wahl der Ausrüstung gehört zur Vorbereitung: Geeignete Schuhe, Rucksack, Bekleidung und andere Ausrüstung wie Stöcke passend zu den Anforderungen auswählen – am besten im Fachgeschäft.

2. Planung von Wanderungen

Viele Unfälle beim Wandern passieren, weil:
– Wanderer in Gelände geraten, das zu anspruchsvoll für sie ist oder für das sie nicht ausgerüstet sind
– Wanderer in schlechtes Wetter oder die Dunkelheit geraten

Daher ist die Planung einer Wanderung der zweite wichtige Punkt, um Risiken zu minimieren. Was ist dabei zu beachten:

Wer?Wer wandert? Ich alleine? Organisiere ich eine Wanderung für eine Gruppe? Kenne ich die Personen (und ihre Fähigkeiten beim Wandern)?
Wo?Bin ich in einem Gebiet das ich schon kenne? Bin ich im Urlaub in einer völlig fremden Umgebung? Wandere ich im Mittelgebirge, Hochgebirge etc.? Ist das Gebiet gut mit Wanderwegen und Hütten erschlossen? Wie sind Höhenlage und Ausrichtung meiner Tour? Muss ich mit Schneefeldern oder anderen Hindernissen rechnen?
Wie?Wie sind die Umstände? Wie wird das Wetter an dem Tag? Wie war das Wetter vorher, ist z. B. Neuschnee gefallen, hat es stark geregnet? Bin ich an bestimmte Zeiten gebunden, z. B. durch eine Seilbahnfahrt? Wie lange ist es hell?

Generell gilt, je weniger dieser Fragen ich sicher beantworten kann, desto vorsichtiger sollte ich bei Planung und Durchführung sein und an einen Plan B denken.

Beispiel: Ich plane eine Tour für mich und 3 Freunde, von denen 2 Wander-Neulinge sind. Wir sind in einem Gebiet, das ich gut kenne, die Tour ist mittelschwer, aber für den frühen Nachmittag sind Gewitter angekündigt. Das bedeutet ich habe zwei Faktoren mit einem Fragezeichen: das Können der Teilnehmer und das Wetter. Entweder ich wähle eine andere, eventuell leichtere und/oder kürzere Tour oder ich schaue, wo man die Tour abkürzen kann.

Nutzung von Wanderkarten, Tourenportalen & Co.

Bei Planung der eigentlichen Wandertour sollte man sich nicht nur auf Tourenportale, in denen Nutzer Touren und GPS Tracks einstellen, verlassen. Ein krasses Beispiel hat sich 2022 in Vorarlberg mit einer deutschen Schülergruppe ereignet. Auf einem Online Portal wurde die Tour als „Feierabendtour“ bezeichnet. In Wirklichkeit führt der Weg durch alpines, anspruchsvolles Gelände mit Kletterstellen. Fazit: Die 99 Schüler und ihre Lehrer mussten einzeln mit dem Hubschrauber vom Berg gerettet werden. Artikel zum Nachlesen

Daher mein Tipp: Macht Euch vertraut im Umgang mit online oder offline Karten, um selbständig Dauer und Schwierigkeit einer Wanderung abschätzen zu können. Wie das geht erfahrt Ihr in meinen Kursen 😊.

Wo erhält man an „gesicherte“ Infos zu Wanderungen?

  • Tourenportale, bei denen die Beschreibungen von einer fachlichen Redaktion stammt, z. B. alpenvereinaktiv.com
  • Wanderführer – gedruckt oder online – wie Rother, Kompass etc.
  • Informationen vor Ort: Alpinschule, Bergführerbüro, Tourismusverband, Hütte, Hotel etc.

3. Durchführung von Wanderungen

Ihr wisst nun wo und mit wem Ihr wandern wollt, wie lange die Tour etwa dauern wird. Daraus entsteht ein Zeitplan, der neben der reinen Geh- unbedingt auch Rastzeiten berücksichtigt. Zusätzlich soll er ausreichende Reserven bieten, um nicht in die Dämmerung oder schlechtes Wetter zu geraten.

Wetter beobachten, auf Bedingungen wie Schneefelder reagieren oder allen in der Gruppen ausreichend Pausen ermöglichen – mit diesen Maßnahmen könnt Ihr viele unangenehme Situationen am Berg verhindern.

Weißt Du, wie man auf einer Karte schnell die Dauer der Tour überschlagen oder Schwierigkeiten herausfinden kann? Ich zeige Dir gerne, wie es geht. Melde Dich für ein Beratungsgespräch bei mir. Wir klären zusammen, mit welchem individuellen Programm ich Dich unterstützen kann.

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